KATi

Kindgerecht Automatisieren – Therapie Intensivieren

Robotergestützte Skoliosebehandlung für Kinder

 

Hintergrund:

Die idiopathische Skoliose ist eine chronische Verkrümmung der Wirbelsäule. In Deutschland sind ca. 125.000 Heranwachsende ab dem zehnten Lebensjahr betroffen. Die konventionellen Behandlungsmethoden Korsett und Operation sind einschneidende Erfahrungen für die jungen Patienten. Ein frühzeitiger Therapiebeginn und eine hohe Therapiedichte sind notwendig. In Deutschland ist die gängigste Behandlung die Schroth-Methode. Diese ist äußerst wirksam, aber kognitiv und sensomotorisch anspruchsvoll, weswegen sie Kinder unter 12 Jahren überfordert. In Spanien und Polen ist die so genannte FED-Methode (Fixation, Elongation, Derotation) verbreitet. Gerätegestützt ermöglicht das Therapiekonzept eine frühzeitige Behandlung. Leider stehen Unzulänglichkeiten am Gerät der Einführung in Deutschland im Weg. Die physische und psychische Belastung im Gerät ist so groß, dass Patienten mitunter eine Synkope (den kurzzeitigen Verlust des Bewusstseins) erleiden.

 

 

Ziel:

Kindern in Zukunft eine wirkungsvolle und schonende Therapie anbieten zu können, ist das übergeordnete Ziel des Forschungsverbundes. Zu diesem Zweck wurde unter dem Motto: „Kindgerecht Automatisieren, Therapie Intensivieren“ das Forschungsvorhaben KATi konzipiert. Ziel ist die Erforschung einer robotergestützten Skoliosebehandlung für Kinder.

Ein Team aus Medizinern, Psychologen, Ingenieuren, Designern sucht gemeinsam mit Kindern der Rehabilitationsklinik Zgorzelec nach Lösungen zu Fragen der kindgerechten Maschine-Mensch-Interaktion, der Sicherheit, der Wirksamkeit und der Verwertung. Es werden anwendungsorientierte Strategien zur Gestaltung und Regelung eines „einfühlsamen“ Therapieroboters erforscht, der sich dem Leistungsniveau der Kinder anpasst. Ein zentraler Aspekt des Vorhabens ist die Forschung mit Kindern für Kindern. Dank der kindlichen Perspektive im Projekt wird nicht länger die Angst vor Überlastung das tägliche Training definieren. Stattdessen wird mit dem Roboter die Therapie zum Spiel und das Spiel zur Therapie.

 

in Kooperation mit:

IBMT (Institut für Biomedizinische Technik der TU Dresden), IFPT (Institut für Physiotherapie des Universitätsklinikums Jena), EvoSense Research & Development GmbH

 

gefördert durch:

Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

unterstütz von:

VDI Technolgiezentrum (Verein Deutscher Ingenieure e.V.)